ERBAUT: 1709
Die Dorfkapelle St. Bartholomäus ist
das bedeutendste Kulturdenkmal des Ortes. Es handelt sich dabei um eine katholische
Rundkapelle mit Turm, die im Jahr 1709 im Stile des Barock errichtet wurde.
Ein kleiner Zentralbau über Vierpaßgrundriß, mit Kuppel. Die Wappen in der Kirche am Altar zeigen, dass die Flitzinger-Lodron in Haag am Bau des heutigen Kirchleins ihren nicht geringen Anteil haben.
Aus einer Urkunde des Bischof Lambert (937-957) geht hervor, dass es bereits zu dieser Zeit eine zinsfreie Kirche in Flitzing (damals noch Fluccininga) gab.
Um 1300 wurde eine erste Kapelle erbaut, welche sogar mit einer Glocke ausgestattet war. Diese Glocke aus gotischer Zeit wurde später durch einen Dieb entwendet und blieb seither verschwunden. Diese Kapelle befand
sich von Beginn an im Besitz der Hofmarksherren, der Grafen von Flitzing. Die
Kapelle wurde in der Mitte des ursprünglichen Dorfes errichtet, unweit des damaligen Schlosses. Bei einem Hochwasser des Flitzinger Baches 1707 wurde der
Bau umgerissen. Der Überlieferung nach soll einzig das Bild des Kirchenpatrons
- der Hl. Bartholomäus
- nicht in den Wassermassen untergegangen sein. Andere Erzählungen besagen, dass bei diesem Hochwasser das Bild des hl. Bartholomäus angeschwemmt wurde (Frigisinga 1930, S. 296) . Zwei Jahre später beschlossen
die Einwohner des Ortes, die Kapelle wieder aufzubauen. Die Kosten für
den Neubau trugen die umliegenden Höfe, wobei sie sich zu einem gewissen
Jahresbeitrag bis 1715 verpflichteten. 1853 und 1855 erhielt der Turm jeweils
eine neue Glocke, die beide von der Firma Pascolini in Ingolstadt gegossen
wurden. Nur dem geringen Gewicht der beiden Glocken von 16kg, bzw. 18kg
ist es zu verdanken, dass diese nicht in den zwei Weltkriegen
zu Kriegszwecken abgeliefert werden mußten und sich auch heute noch
im Turm dieses Kirchleins von Flitzing befinden. In den Jahren 1981/82
wurde die Kapelle umfassend restauriert.
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